Es gibt Themen, über die wir nicht gerne sprechen. Der Tod gehört definitiv dazu. Und doch ist er ein Teil unseres Lebens – so sicher wie der Sonnenaufgang.
In Schweden gibt es dafür ein Wort, das auf den ersten Blick ein bisschen schockiert: Döstädning.
Auf Deutsch? Todesreinigung oder Swedish Death Cleaning.
Aber bevor du jetzt denkst: „Oh nein, das ist zu düster für mich“ – atme kurz durch. Döstädning ist keine morbide Übung. Im Gegenteil: Es ist ein liebevoller, bewusster Akt. Ein Geschenk an uns selbst – und an die Menschen, die uns am nächsten stehen.


Was steckt dahinter?
Die Idee ist einfach: Wir sortieren unsere Dinge nicht erst dann, wenn es zu spät ist – sondern jetzt. Wir entscheiden selbst, was bleiben darf und was gehen kann.
Nicht aus Angst. Sondern aus dem Wunsch, leicht durchs Leben zu gehen und nicht zu hinterlassen, was andere belasten könnte.
Es geht darum:
- Klarheit zu schaffen.
- Ballast loszulassen.
- Platz für das Wesentliche zu machen.
Und vor allem: die Kontrolle zu behalten über das, was wir hinterlassen möchten.
Warum es so befreiend ist
Viele meiner Kundinnen erzählen mir, dass sie beim Aufräumen immer wieder an Dinge stoßen, die alte Geschichten tragen: Briefe, Fotos, Erinnerungsstücke. Döstädning lädt uns ein, diese Dinge bewusst anzuschauen – und dann eine Entscheidung zu treffen.
Was tut mir noch gut?
Was darf gehen?
Welche Spuren möchte ich hinterlassen?
Diese Fragen sind nicht nur für später wichtig. Sie berühren unser jetziges Leben. Denn Ordnung bedeutet nicht nur, dass die Schubladen schön aussehen. Es bedeutet:
Weniger Chaos im Außen – mehr Ruhe im Inneren.
Weniger Ballast – mehr Energie.
Weniger Verpflichtung – mehr Freiheit.


Ein Akt der Liebe
Viele denken beim Thema Aufräumen an Kontrolle oder Perfektion. Aber Döstädning ist etwas anderes:
Es ist ein Akt der Fürsorge. Für uns selbst. Und für die, die nach uns kommen.
Vielleicht fühlt es sich zuerst schwer an. Aber glaub mir: Mit jedem Schritt spürst du mehr Leichtigkeit. Und du wirst sehen – diese Art von Ordnung macht nicht nur glücklich, sie befreit.
Hast du schon mal von Döstädning gehört? Oder sogar angefangen?
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