
Du sitzt abends auf dem Sofa und bist völlig erschöpft.
Aber wenn dich jemand fragt, was du heute „groß“ gemacht hast, fällt dir nichts Spektakuläres ein. Kein Meeting, kein Umzug, kein Marathon.
Und trotzdem bist du leer.
Willkommen in der Realität von Millionen von Müttern, der Realität der unsichtbaren Überlastung: dem Mental Load.

Was ist Mental Load eigentlich?
Der Begriff stammt ursprünglich aus der Soziologie und beschreibt die unsichtbare Planungs- und Denkarbeit im Familienalltag. Diese Arbeit bleibt oft an einer Person hängen, meistens an Müttern.
Dabei geht es nicht nur ums Tun, sondern ums ständige Erinnern, Planen, Koordinieren:
– Der Kühlschrank ist fast leer.
– Der Kita-Ausflug steht an – wo ist nochmal die Regenhose?
– Oma hat bald Geburtstag – was schenken wir?
– Wann war der nächste Zahnarzttermin?
– Wer kauft das Geschenk fürs Kindergeburtstag?
– Wo liegt nochmal der Impfpass?
Diese ständige mentale To-Do-Liste ist nicht sichtbar aber sie zieht Energie. Und sie macht müde.
Die Folgen?
Psychische Erschöpfung, Gereiztheit, Schuldgefühle und das Gefühl, nie genug zu sein.
Viele Frauen entwickeln sogar körperliche Symptome: Rückenschmerzen, Schlaflosigkeit, Migräne.
Was hilft?
Ordnung kann ein Schlüssel sein.
Wenn dein Zuhause durchdacht organisiert ist, kannst du Routinen entwickeln, Aufgaben sichtbar machen und dir mentale Freiräume schaffen. Nicht, weil du „mehr schaffen“ musst, sondern weil du weniger tragen willst.
Erste Schritte:
- Klare Strukturen schaffen: Wenn alles seinen festen Platz hat, muss nicht mehr gesucht oder überlegt werden.
- Aufgaben sichtbar machen: Ein Familienboard oder Wochenplan kann helfen, mentale Last zu verteilen.
- Loslassen ohne Schuld: Je weniger überflüssige Dinge im Haus, desto weniger mentale Energie geht verloren.

Mental Load ist real
Und du bist nicht „überempfindlich“, wenn du darunter leidest. Du bist einfach zu lange zu stark gewesen.
Wenn dir dieser Text aus der Seele spricht, dann schick ihn an eine Freundin weiter, die das auch hören sollte. Manchmal reicht ein kleiner Impuls, um sich weniger allein zu fühlen.
Bilder: Getty Images, Ivan Samkov, Studioroman, Oleksandra Naumenko